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Das schmutzige Fenster

2. Teil

Es ist schön zu sehen, dass ihr wieder dabei seid, dass euch diese Geschichte so gefesselt hat.

Darum ohne weite Umschweife, geht es weiter…

Zu Beginn eine rhetorische Frage: Kennt ihr das Gefühl, welches euch in eurer Kindheit und Jugend suggeriert wurde, dass ihr NICHT GUT GENUG seid?

Seht ihr, dies ist wohl der vorherrschende Grund, welcher zu der äußeren Härte führte.

Eine kleine Anekdote als Intermezzo:

Nachdem der erste Teil dieser Geschichte veröffentlicht war bekam ich eine Nachricht von einer Person, die mich von Kindheit an kennt, mit folgendem Inhalt:

„Ich habe nie bemerkt, dass du dich so gefühlt und gelitten hast. Du hast schon von Klein auf an diese Härte und Kühle gezeigt und nichts nach außen getragen.“

Ihr seht, dass eine Fassade, welche man aufbaut und beibehält, sich immer mehr perfektioniert, je länger man sie aufrecht erhält.

Dies soll aber bitte um Himmels oder wessen Willen auch immer, keine Aufforderung an euch sein, eine Fassade aufzubauen.

Leider war es für mich die einzige Möglichkeit in einer Welt von Anfeindungen, zu „überleben“.

Auch wenn es manche von euch schocken wird:

Die reale Welt besteht nicht nur aus Licht und Liebe!

Im laufe meiner Kindheit wurde mein Leben nicht einfacher, im Gegenteil. Nun werden wahrscheinlich wieder einige sagen: Das ist doch normal und ich solle nicht jammern.

Bitte differenziert zwischen Jammern und bloßer Nennung von Tatsachen!

Die Krux ist, dass bei der permanenten Verstellung des eigenen ICH, viel von dem verloren geht, was man wirklich ist.

Kurz gesagt, ich hatte verlernt zu weinen, zu lieben, zu leben…

Ich kann und konnte mich schon immer sehr gut in andere Menschen hinein versetzen.

Auch spürte ich stets, wenn Jemand meine Hilfe benötigte und wenn es nur ein offenes Ohr mit verschlossenem Mund war.

Ich half stets Anderen ohne jedoch auf mich und meine Bedürfnisse zu achten.

… und weiterhin offenbarte ich von mir selbst NICHTS.

Ich lebte meine Rolle!

Im Nachhinein betrachtet glaube ich, dass es auch eine Art von Kompensation war, um von meinem angeblichen Makel abzulenken und es wettzumachen.

Nachdem meine Kindheit irgendwann zu ende war und in meine „jugendliche Phase“ überging, änderten sich meine unterbewussten Strategien der Verdrängung der eigenen Verletzlichkeit.

Zwar wurden die Anfeindungen weniger aber dennoch schließen sich manche unbehandelte Wunden nicht von alleine bzw. reißen immer wieder auf.

Ich veränderte mein Äußeres, meinen Stil, mein Verhalten.

Die innere Ambivalenz zeigte sich immer deutlicher:

Zum Einen half ich weiter den Menschen, engagierte mich ehrenamtlich, war künstlerisch tätig, hörte zu aber zum Anderen entwickelte sich eine widerliche narzisstische Ader in mir.

An dieser Stelle sei gesagt, dass die meisten Menschen in der heutigen Gesellschaft, vor ALLEM in „Sozialmedia“, sehr schnell mit dem Begriff „Narzissmus“ um sich schmeißen, obwohl sie KEINE Ahnung haben, was es wirklich bedeutet. Auch die Tatsache, dass er viele Formen und Spielarten hat, wird ignoriert oder schlichtweg nicht gewusst.

Leider habe ich in der letzten Zeit oft gesehen, dass viele Leute in den „Medien“, welcher Art auch immer, ein starkes, positives, Selbstbewusstsein mit dem „krankhaften“ Narzissmus gleich setzen, nur um sich ihre eigenen Unzulänglichkeiten nicht eingestehen zu müssen.

Nun aber weiter im Text:

In meiner Zeit als Jugendlicher fand ich Anschluss bei Leuten, die auch „anders“ waren. Freidenker, Alternative, „Revoluzzer“, kurz Menschen, welcher nicht in der Masse untergehen. Ich fand Freunde, Bekannte, Liebschaften (war es LIEBE?) aber dennoch „kannte“ mich KEINER wirklich.

Nach wie vor zeigte ich NIEMANDEM, wie es in mir wirklich aussieht.

Wenn ich verletzt wurde, verletzte ich Andere. Und ich möchte mein unreflektiertes Verhalten nicht mit meinem jungen Alter schieben, NEIN! Ich war schon immer sehr reif für mein Alter und umgab mich meist mit Älteren! Dennoch wurden meine Denkmuster, ob meiner Rolle des „Harten, Kühlen“, mit Narzissmus (ich weiß wovon ich rede) verseucht.

ICH WURDE ZU EINEM ARSCHLOCH!

Mit diesem Satz ende ich für Heute. Wenn du wissen willst, wie es weiter geht, schau gerne auf Instagram oder Tiktok, dort werde ich den nächsten Teil ankündigen.

Bis in Bälde

Euer Wörterschmied

Martin Nicklas

Ach ja, wenn euch dieser Text gefallen hat, schaut doch einmal Hier.

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